Tiergestütztes Arbeiten  - Lernbegleiter auf vier Pfoten

Tiergestütztes Arbeiten ist mehr als klassisches „Besuchshundestreicheln“!

 

Tiergestützte Arbeit sind spielerische Interaktionen zwischen Klient und Tier, die auf respektvoll-achtsamer Wahrnehmung gründen.

 

Tiere sprechen uns mit allen Sinnen an. Die Kontaktaufnahme geschieht nicht wie bei uns Menschen hauptsächlich durch Sprache, sondern durch Riechen, Sehen und Fühlen. Neben verbaler Sprache gibt es ein weiteres Kommunikationsmittel, die Körpersprache – die Sprache der Tiere. Tiere sind außerdem im Kontakt wertfrei, vorbehaltlos und ehrlich, was die Kontaktaufnahme erleichtert. Die Klienten erleben Reaktionen auf ihr Verhalten durch das Tier und werden selbstbewusster.

 

Durch das Medium Tier wird Spiel, Neugier- und Erkundungsaktivitäten angeregt oder es werden ganz basal, Reize von außen gesetzt, die alle Sinne ansprechen, beispielsweise Blickkontakt, Wärme und Wohlbefinden. Motivator Tier wirkt anregend und aktivierend, löst Kommunikationsbarrieren und bietet Kommunikationsanlässe, die zum Erzählen und Austauschen einladen. Durch den routinierten selbstsicheren Umgang mit dem Tier, werden Wohlbefinden und Vertrauen gestärkt, es entsteht eine angenehme Lernatmosphäre, die Sicherheit und Geborgenheit bietet und dem Stressabbau dient.

 

Eine Sichere Bindung zwischen Hund und Hundeführer, die Vermeidung von Stress und Überforderung nicht nur beim Klienten, sondern auch beim Hund, eine art- und tierschutzgerechte Ausbildung sind die Basis für ein freudig motiviert mitarbeitendes Tier, das beim Klienten positive Emotionen auslösen wird. So wird beispielsweise der älteste Freund des Menschen zum Co-Pädagogen Hund, der Lebensfreude und Motivation schenkt.

 

Der methodisch-didaktisch durchdachte Einsatz der Tiere liegt hier beim Hundeführer, der die Fähigkeiten und Vorlieben seiner Tiere und seiner Klienten erkennt, um geeignete Spielideen und Übungen zu kreieren und somit optimale Förderung gewährleistet. Dabei kann die Förderung mit Hund sehr basal sein und es können geführte Streichelbewegungen, Bedienung von Geräten wie Go-Talk und Big Mack, analoge Kommunikation und Lagerung zum Einsatz kommen. Tiere können auch sensomotorische Reaktionen wie Puls und Herzfrequenz spüren. Schwerpunkt der tiergestützten Arbeit kann aber ebenso Förderung der Auge-Hand-Koordination, Handlungsplanung, Arbeitsgedächtnis und Konzentration sein. Das Tier kann als Motivator für gestellte Schulaufgaben oder Hausaufgaben dienen und somit Lernprozesse unterstützen. Es können aber auch Rollenspiele gemacht werden, in denen Befindlichkeiten und Gefühle wahrgenommen, erkannt und ausgedrückt werden oder Kooperation, Konfliktlösungsstrategien und Rücksichtnahme spielerisch erarbeitet und eingeübt werden. Nonverbalen Handlungsdialog wie Ball werfen, Regeleinhaltung, Verantwortungsbewusstsein und vieles mehr können Inhalte einer tiergestützten Interventionseinheit sein. Dabei sind der Kreativität von Klienten, Tieren und Pädagogen keinerlei Grenzen gesetzt.

 

Die Klienten lernen schnell, die Grundbedürfnisse des Tieres zu respektieren, dessen Befindlichkeiten und Emotionen zu erkennen und eigene Botschaften so zu vermitteln, dass sie auch entschlüsselt werden können. Die Fähigkeit von Tieren Emotionen zu spiegeln, macht das Arbeiten mit Tieren, egal ob für Menschen mit oder ohne Behinderungen, immer wieder zu einem spannenden Prozess der Persönlichkeitsentwicklung.

 

Die Arbeit mit unseren Lernbegleitern auf vier Pfoten motiviert und macht Spaß, egal ob jung oder alt, gesund oder krank, therapiebedingt oder einfach nur so.

 

Führen Sie nur mal einen unserer Hunde durch einen Hindernisparcours und Sie merken bald, wieviel Koordination, Einfühlungsvermögen, Handlungsplanung, Bewegungssteuerung, Kommunikation und Geschick hinter einer Hundebegegnung stecken können.